Zur 1. Rauhnacht:
"Zeit ist Illusion.
Doch wird sie spürbar im melodischen Fluss des Lebens.
In jedem Lidschlag atmet die Seele.
In jedem Wechsel der Gezeiten dauert die tiefe Begegnung.
In jeder Silbe Deiner Worte erklingt der friedvolle Traum.
Im Rhythmus des Seins öffnen sich die Tore zur Anderwelt."
Zur 2. Rauhnacht:
"Alles hat seine Zeit - so lasse Dich ein, dienstwillig.
Unabänderlich gebührt der Schöpfung Lauf einzig der Kraft der Liebe.
Sei demütig, so bist Du in der Liebe.
Lasse Dich hingebungsvoll umhüllen von Deiner flammenden Kraft und
gib, was nicht Deines ist.
Verweile in der Wertfreiheit der kosmischen Ordnung.
Lasse erklingen Dein Lied.
So Du bist getragen vom Willen des Einen, welcher Dein Wille sei."
Zur 3. Rauhnacht:
"Erfahre das Herz. Bringe es zum Leuchten.
Dies ist die wichtige Entscheidung für das Gebären wahrer Herzenskraft.
Erspüre die vereinigte Kraft von Himmelsvater und Erdenmutter.
Handle, bevor ein anderer es für Dich tut.
Wer sonst zieht Dein Schwert, wenn nicht Du entscheidest, nicht im Quell
Deiner Energien badest?
Verwurzelt trete ein in den kosmischen Atem.
Gib Deinem Herzen Raum, alles Armselige in Dir zu überstrahlen.
Lasse Bedrückendes aufsteigen, bis Du ganz und gar durchdrungen bist von
Deiner Herzensliebe.
Mache Deinen Verstand zu Deinem Dir dienenden Partner und erkenne
diese weise Verbindung als Zeichen Deiner Liebe zu Dir selbst."
Zur 4. Rauhnacht:
"Finde den Frieden der Weihnacht in Dir selbst und erfasse Dich in
vielfältigem Sein:
Achte Deinen Körper als Teil der Erdenmutter.
Sei Dir bewusst der Wechselwirkung von irdischem und kosmischem
Gedankenkörper.
Hege Frieden mit Dir, Deinen Mitmenschen, mit den Werken der Weisheit
als Ausdruck menschlicher Mitschöpfung.
Überwinde die selbst auferlegte Disharmonie durch das Denk-Zentrum und
kehre stets zurück zum Himmlischen Vater.
Liebe, danke und verzeihe - allen, allem, Dir selbst im Besonderen!
Vertraue und Du wirst wissen zu leben, geschützt und geleitet.
Die Kraft von Mutter Erde durchströme Dich und die Liebe des Vaters im
Himmel reinige Deinen Gefühlskörper.
Ihrer beider Weisheit erleuchte Deine Gedanken.
Friede sei mit Dir und auf Erden."
Zur 5. Rauhnacht:
"Und wird Weihnacht Jahr für Jahr gefeiert, so wirst Du verloren bleiben,
wird das Licht des Christus nicht in Dir geboren.
Wisse, dass der umfassende Friede des Herzens Dich im Leben trägt und
Du in der Lage sein wirst, die Herausforderungen zu bestehen und
mitzugestalten.
In Deinem Kern bist Du göttlich, durch und durch.
Zugleich bist Du Kind dieser Erde.
Oben und Unten begegnen und vermischen sich im Herzzentrum.
Dort fühlst Du ganz.
Dort bist Du stark und wahrhaftig.
Von dort fießt die Liebe und befähigt Dich, vollkommen zu vertrauen.
Lasse Dich fallen in den Mutterschoß und gebe Dich hin der Führung des
Himmels.
Verwurzelt tief in Dir gereicht Dein Licht weit über alles hinaus."
Zur 6. Rauhnacht:
"Ewig weilt die Natur, denn sie weiß zu ruhen.
Schaffe Dir Deine Ruhe inmitten der nichtruhenden Umgebung - Falle in
Dich.
Findest Du die Ruhe in Dir nicht, so findest Du sie ganz gewiss nicht im
Außen - Auf-Gabe ist die Schöpferkraft der Ruhe.
Du lässt geschehen.
Gottes allgegenwärtige Liebe ist die Dir innewohnende Kraft, welche aus
der Ruhe quillt.
Auf schneeflockenbespanntem Gras schöpfst Du herzensgleichen reinen
Frieden."
Zur 7. Rauhnacht:
"Entdecke Deine Sehnsüchte, Träume, Phantasien, Wünsche, Visionen
und Ideen.
Richte Dich aus auf das, was Dein Herz zum Singen bringt.
Was Du Dir nicht gönnst, wirst Du einem anderen nicht geben können.
Erkenne Deine Opfergeschichten und korrigiere deine Haltung.
Wertschätzt Du Dich selbst nicht und lässt zu, dass andere nur von Dir
nehmen und nichts in die Welt bringen, so sei bereit, Deinen verwirrten
Geist zu korrigieren.
Rette Dich selbst, indem Du Dich an die göttliche Wahrheit erinnerst.
Kehre zurück in die göttliche Ordnung und nimm eine Haltung ein, die
auch andere auffordert, die Folgen ihrer Verweigerung eigens zu tragen.
Höchstes Gut ist die Seele, welche für sich selbst zu sorgen weiß.
Befreie Dich aus Deinem Opfer und erinnere Dich daran:
Du bist das Licht der Welt.
Du dienst Gott und Göttin.
Aufopferung bedeutet, dass Du Deine Seelengaben wegwirfst und dem Ego
dienst.
Entzünde die Flamme der Wahrhaftigkeit in Deinem Inneren und
verpflichte Dich, dem Christuslicht zu dienen.
Erlöse Dich aus Deinem Opfer und wähle die alleinige Wahrheit.
Liebe Dich selbst genug, in Einklang und Frieden mit Dir selbst verweilen zu
können."
Zur 8. Rauhnacht:
"Klarheit ist formlos und somit eine Frage der Liebe.
Was ist Deine Wahrheit?
Kennst Du sie?
Hast Du den Mut, ihr Antlitz zu erblicken?
Dann wirst Du hinterfragen müssen, ob Du auch nach dieser Wahrheit
lebst,
ob Du klar im Handeln und Sein bist.
Bist Du dabei bewusst oder unbewusst?
Bist Du anderen gegenüber wahrhaftig und aufrichtig?
Oder verschanzt Du Dich hinter Deinen Lebenslügen?
Dadurch fügst Du anderen Leid zu.
Dadurch fügst Du Dir selbst den tiefsten Schmerz zu.
Was bringt es Dir, nicht aufrichtig zu sein?
Du hältst nur fest an althergebrachten Illusionen.
Doch diese zerplatzen wie Seifenblasen, denn dem göttlichen Licht können
sie nicht länger standhalten.
Dabei kannst Du entscheiden, ob Du vertrauensvoll hindurch- und
weitergehen wirst oder ob Du im Leid dahinsiechen willst, aus Angst, Dich
Deiner eigenen Wahrheit zu stellen.
Was hindert Dich?"
Zur 9. Rauhnacht:
"Verschenke nie Dein Herz.
Es ist allein Deines.
Teile Deine Liebe, doch vergeude sie nicht an Personen, die Dich nicht
wertschätzen.
Das bedeutet nicht, dass Du diesen Menschen Deine Liebe verwehrst.
Es bedeutet, dass Du Dich nicht benutzen lässt, Dich nicht unwahr
behandeln lässt.
Wer nicht in allen Lagen zu Dir steht, steht sich selbst noch zu sehr im
Weg.
Bleibe ruhig, so zeigst Du Dich anmutig und selbstbewusst.
Nimm Abschied von der Endlichkeit und erspüre Dich neu.
Sei frei und lebe in Gelassenheit die Freiheit Deines Herzens.
So bleibt die Liebe bestehen.
Sie geht nicht verloren, fällt nicht hernieder aus erhabenem Sein in
trügerisches Haben.
Dann ist die Liebe im Eins-Sein Ausdruck des Seins und vollzieht sich
schöpfend in Gedanke, Wort und Tat in friedvoller Bewegung."
Zur 10. Rauhnacht:
"Wo geht sie hin, die Reise?
Mit jedem ersten Schritt beginnt ein Weitergehen von unendlich vielen
Meilen.
Mit jedem ersten Schritt geht man ein Risiko ein, denn ungewiss ist, wo
man auftritt.
Die Gefahr des Scheiterns bringt uns oftmals ins Wanken.
Das gewohnte Umfeld ist bequem und sicher.
Es wird verzichtet auf die mögliche Freiheit.
Doch die Seele wird so ihr wahres Leben nur träumen.
Sie bleibt unbewohnt, betritt niemals Neuland.
Was ist wichtig, unabdingbar?
Was belastet, ist unnötig?
Entscheide.
Lasse los.
Fliehe nicht vor der Verwirklichung des Traumes.
Beuge Dich nicht der Angst, welche Dich glauben macht, der Traum sei zu
schön, um wahr zu sein.
Beschreite die Innenreise in Deine Wirklichkeit, so wirst Du es wissen.
Bereite Dich vor auf den Aufbruch in Dein neues Sein und kümmere Dich
nicht um morgen.
Mit dem Gefühl von Selbstgewissheit sei offen für Dein neues Leben –
Jetzt."
Zur 11. Rauhnacht:
"Verwirrt bist Du.
Magst Du das sein?
Verstehst nichts mehr, das Alte hält nicht stand.
Bist das Du?
Wenn Du verwirrt bist, so bist Du auf dem besten Wege, altes Wissen
wahrhaftig zu verstehen.
Erfühle Dich neu und finde die Sicherheit in Dir.
Erfühle den niemals versiegenden Kuss Deiner Seele und siehe Dich
gebettet auf der Erden Liebe.
Ein Mantel aus ewiger Liebe wärmt schützend Dein Herz und geborgen von der
unendlichen Quelle des Göttlichen erforschst Du neu eingekleidet die
höchste Weite und tiefste Enge, um einmal mehr zu spüren, dass Du die
Welt bereichern kannst mit der Essenz Deines Seins.
Du erfährst und erlebst.
Du bist.
Deines wahren Selbstes gewiss bist Du geworden.
Deine Bereitschaft der Hingabe begründet Deine Sicherheit.
Schöpfe neu und empfange den ewigen Segen für das Feuer Deines Tuns.
Entzünde Dein Werk und tanze im Lichterglanz den freudigen Reigen und
hinterlasse Spuren der Liebe."
Zur 12. Rauhnacht:
"Nicht bloß Wort verlauten, auch Tat lass folgen, so Du willst Wirklichkeit.
Die Stärke Deiner Liebe, die Kraft Deiner Gedanken ermöglichen die
Umsetzung im Außen.
So schaffst Du aus der Urmaterie Deine Wahrheit, Deine Wirklichkeit.
Sortiere Dich stets aufs Neue für diesen Akt der Schöpfung. Legen die Stürme schweigend sich nieder, heben die Winde an zu
Gesängen, zart und leise.
Erhebe Du Deine Stimme.
Reihe ein Dich in den Reigen, denn jedem neuen Tag wohnt ein Zauber
inne: Ein neues Lied wird vernehmbar, zwischen Misstönen und reinem
Klang.
Beginne Deinen Schöpfungsakt, innen und außen, oben und unten.
Folge bewusst Deinem Weg - beherzt gleite über die Schwelle zurück in
alle Tage Deines Lebens, fortan Dir bewusst seiend über Deine wahre
Wirklichkeit."
© Words & Artwork by Angela Ancalima
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